Was macht eigentlich ein Architekt?

Die Rolle des Architekten ist für Außenstehende oft ein Mysterium. Wir erklären kurz und knapp, was Architekten eigentlich tun, worin sich Unternehmens-, Geschäfts-, IT- und Lösungsarchitekten unterscheiden und warum Architekten heute so wichtig sind.

Was macht eigentlich ein Architekt?

Architekten sind die Enabler der digitalen Transformation. Sie entwickeln den Bauplan und die Gestaltungsprinzipien komplexer Systeme. Dabei richten sie den Blick stets auf das große Ganze. Mit ihrer ganzheitlichen und vorausschauenden Sichtweise sorgen sie dafür, dass auch die längerfristigen strategischen Ziele der Organisation sowie die sich verändernen (fachlichen und techno­logi­schen) Rahmenbedingungen angemessen berücksichtigt werden. Dazu spannen sie den Bogen vom Geschäftsmodell über den Geschäftsbetrieb bis hinunter zur Anwendungs- und Technologielandschaft.

Beispiel (Enterprise Architect):

Ein Versicherungskonzern plant die Einführung einer neuen Generation von Kern-Anwendungen auf Basis der SAP HANA-Architektur. Der das Vorhaben begleitende Architekt führt zunächst eine umfassende Analyse der Rahmenbedingungen in Business und IT durch. Dabei stellt er fest, dass die bestehende Landschaft stark monolithisch geprägt ist und den Anforderungen eines sich stark wandelnden Geschäfts nicht mehr gerecht wird. Aufgrund der sich in der Branche abzeichnenden Veränderungen wird es zukünftig viel stärker auf die flexible Integration mit Partnern und digitalen Marktplattformen (z. B. auf Basis von Blockchain-Technologie) ankommen. Auch ergeben sich durch den Einsatz der InMemory-Technologie neue Möglichkeiten im Reporting, welche die traditionelle BI-Architektur in Frage stellen. Ausgehend von diesen Ergebnissen entwirft und analysiert der Architekt verschiedene Szenarien für eine mögliche Zielarchitektur. Die verabschiedete Zielarchitektur bildet anschließend ein zentrales Instrument zur erfolgreichen Steuerung der Transformation.

Was unterscheidet Enterprise, Business, IT und Solution Architect?

Je nach Abstraktionsebene können Architekten sich mit einzelnen Lösungen (Solution Architect / Lösungsarchitekt) oder ganzen Anwendungs- bzw. Technologielandschaften (Enterprise IT Architect / IT-Unternehmensarchitekt) befassen. Darüber hinaus lassen sich architekturelle Methoden auch sehr erfolgreich auf den rein geschäftlichen Teil einer Organisation (wie z. B. das Geschäftsmodelll oder den Geschäftsbetrieb) anwenden (Business Architect / Geschäftsarchitekt).

Beispiel (Solution Architect):

In einer Universalbank soll ein neues CRM-System eingeführt werden. Im Rahmen des entsprechenden Projektes wird ein Solution Architect eingesetzt. Der Solution Architect erhebt die grundlegenden Anforderungen / Epics an die einzuführende Lösung und erfasst alle bestehenden Lösungen und Randsysteme. Unter Berücksichtigung geltender Richtlinien, Standards und sonstigen Rahmenbedingungen entwirft er schließlich eine Architektur, welche den verschiedenen Anforderungen gerecht wird. Er stellt dabei insbesondere eine angemessene und nachhaltige Integration in die bestehende Landschaft sicher (z. B. Anbindung an Partner-System, Dokumentenmanagement-System, etc.).

Beispiel (Business Architect):

Im Nachgang einer Fusion beabsichtigt ein Pharma-Konzern eine Optimierung seines internen Geschäftsbetriebs. Ein Business Architect wird damit beauftragt, sich überlappende Funktionen zu identifizieren und Konsolidierungsvorschläge zu erarbeiten. Der Business Architect erhebt die in der fusionierten Organisation bestehenden Fähigkeiten (Capabilities) und setzt diese in Beziehung zum zukünftigen Geschäftsmodell. Dabei betrachtet er sowohl Prozesse, Mitarbeiter und Skills sowie die eingesetzten IT-Systeme. Ausgehend von einer ganzheitlichen Betrachtung erarbeitet der Business Architect eine Zielarchitektur, bei der alle zentralisierbaren Fähigkeiten nur einmal vorhanden sind und die jeweils besten Lösungen genutzt werden.

Wie arbeitet ein Architekt und was sind die typischen Arbeitsergebnisse?

Primäre Aufgabe jedes Architekten ist es, Zielbilder für den betrachteten Architektur­ausschnitt zu entwickeln, zu bewerten und abzustimmen. Architekten nutzen dazu spezielle Methoden der Architektur­entwicklung (z. B. TOGAF® ADM). Sie koordinieren zudem die Entwicklung und Durchsetzung zugehöriger Prinzipien und Standards (z. B. geltende Technologie­standards und Patterns).

Ein wesentlicher Teil der Arbeit eines Architekten besteht in der Kommunikation und der Vermittlung zwischen unter­schied­lichen Stakeholdern, welche sich häufig über die ganze Organisation verteilen (Leitungsebene, Fachbereiche, IT). Architekten sind daher häufig bestens vernetzt. Grundlage für die Kommunikation bilden meist spezielle Architekturmodelle und Sichten (z. B. ArchiMate® Viewpoints), welche vom Architekten angefertigt werden und wichtige Leitplanken für die Implementierung darstellen.

Warum sind Architekten so wichtig?

Aufgrund ihrer Expertise nehmen Archi­tek­ten eine Schlüsselrolle bei der erfolg­reichen Gestaltung komplexer Trans­for­mationen ein. Das gilt insbesondere für die digitale Trans­for­mation, bei der neue Technologien häufig auch zu Verände­rungen auf der Ebene des Geschäfts­modells führen. Erfahrene Architekten verfügen über die Fähigkeit, diese Veränderungen und ihre Auswirkungen ganzheitlich zu erfassen und hieraus ein neues und vor allem nachhaltiges Zielbild zu entwickeln.

Aber auch im Alltag spielen Architekten eine wichtige Rolle. Ohne ihren Einsatz verlaufen Entwicklungsprozesse oft ungeordnet und chaotisch. So werden vor allem längerfristige und nicht-funktionale Anforderungen (wie z. B. Wieder­ver­wendung, Wartbarkeit oder Skalierbarkeit) in Projekten häufig nur unzureichend beleuchtet. In der Folge kommt es oft zu Mehrfachentwicklungen oder zu wenig zukunftsfähigen Lösungen. Gute Archi­tekten sorgen stattdessen dafür, dass neue Lösungen auch die längerfristigen Anforderungen der Organisation erfüllen und angemessen in die bereits bestehende Landschaft integriert werden. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des allgegenwärtigen Komplexitätswachstums und zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit.

Last but not least sind Architekten oft auch gefragte Gesprächspartner bei Übernahmen, Ausgliederungen und anderen Formen der Reorganisation.

Welche Zukunftsaussichten bieten sich für Architekten?

Gute Architekten waren schon immer gefragt. In den letzten Jahren hat ihre Bedeutung jedoch nochmal deutlich zugenommen. Hintergrund hierfür ist vor allem die rasche Verbreitung disruptiver Technologien und die damit einher­ge­hende Entstehung neuer Geschäftsmodelle insbesondere im Kontext der Digitali­sierung. Weiterhin ergibt sich aus der Umsetzung von geplanten Einsparungs­maß­nahmen, sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Sektor, die Notwendigkeit, eine höhere Standar­disierung und möglichst weit­reichende Konsoli­dierung in der IT zu erreichen. Diese Treiber erfordern häufig eine völlige Neuaus­richtung nicht nur der IT, sondern der gesamten Organisation. Architekten kommt dabei eine zentrale Rolle zu (s. o.), weshalb auch für die Zukunft von einem starken Bedarf auszugehen ist.

Was zeichnet einen guten Architekten aus?

Gute Architekten sind vor allem gute Kommunikatoren. Sie sind aufmerksame Zuhörer und sprechen die Sprache Ihres Gegenübers – vom IT-Spezialisten über den Fachbereichs-Mitarbeiter bis hin zum Top-Management. Entscheidend ist dabei die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, Prioritäten zu erkennen und konkurrierende Anforderungen gegeneinander ausbalancieren zu können. Dazu sind ein hohes Abstraktionsvermögen sowie ein ausgeprägtes strukturiertes Denken unabdingbar. Darüber hinaus müssen erfolgreiche Architekten offen und kreativ sein. Nur so können Sie das durch innovative Technologien entstehende Potenzial erkennen und in ihren Entwürfen entsprechend aufgreifen. Nicht zuletzt benötigen Architekten natürlich auch ein möglichst breites Wissen - sowohl hinsichtlich der relevanten Technologien als auch der jeweiligen Fachdomäne (z. B. Handel, Banken, Versicherungen, Pharma, Maschinenbau). Entsprechende Erfahrungen aus früheren Positionen sind daher sehr hilfreich.

 

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Katharina, Associate Architect

 

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»Scape ist für mich die erste Adresse für EAM-Themen. Hier wird EAM nicht als IT-Landschaft, Tool oder starre Methodik gesehen, sondern als umfassende Betrachtung des Unternehmens. –
Das ist Scape für mich.«

 

Umut, Associate Architect

 

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»Ein Ort, an dem EAM-Enthusiasten mit Leidenschaft und Einsatz einen greifbaren Mehrwert für ihre Kunden schaffen und an dem Beratung nicht nur als Job, sondern als Profession verstanden wird –
Das ist Scape für mich.«

 

Mathias, Architect

 

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Das ist Scape für mich.«

 

Arash, Partner

 

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